Welt-Blutspendertag 2019

Seit 15 Jahren wird am 14. Juni, dem Geburtstag Karl Landsteiners – dem Entdecker der Blutgruppen, der Welt-Blutspendertag begangen. Dieses Jahr unter dem Motto „Sicheres Blut für alle“.
Lesen Sie hier in einem Beitrag von Herrn Dr. med. Lutz Scherlitzky, Transfusionsmediziner und Leiter des Labors der Hämatologisch-Onkologischen Praxis Altona (HOPA), warum Blutspenden wichtig sind und was mit dem gespendeten Blut passiert.

Blut spenden rettet Leben. So einfach ist es auf den Punkt zu bringen. Die Ärzte der HOPA versorgen täglich schwer kranke Patienten, die ohne Spenderblut nicht weiterleben könnten.
Was viele nicht wissen: Der größte Anteil gespendeten Bluts geht nicht etwa an Unfallopfer, sondern an Menschen mit Krebserkrankungen: 19 Prozent, also fast ein Fünftel der Blutspenden, kommen in der Onkologie zum Einsatz. Durch die in der Krebstherapie häufig verabreichten Zytostatika kann es beispielsweise zu einer Verminderung der Blutbildung im Knochen kommen. Das wiederum kann zu einer Anämie führen, welche die Gabe von Blutpräparaten erforderlich macht.

Insgesamt werden in Deutschland pro Jahr etwa 4 Millionen Blutspenden von ca. 2,7 Millionen Blutspendern entnommen. 75 Prozent des Blutbedarfs werden vom Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes abgedeckt. In Hamburg und Schleswig-Holstein zählte das DRK rund 122.000 Blutspenden. Das Durchschnittsalter der Spender liegt bei etwa 46 Jahren, das der Erstspender bei 30 Jahren.

Seit 2011 verzeichnet das DRK einen leichten, aber kontinuierlichen Rückgang der Blutspender – bei gleichbleibenden Bedarf. Ferien, Feiertage und auch Großereignisse wie eine Fußballweltmeisterschaft sorgen zusätzlich für eine kurzfristige Minderung der Spendebereitschaft – mit gravierenden Folgen. So kann es in Ausnahmefällen dazu kommen, dass auf Präparate ausgewichen werden muss, die zwar kompatibel, aber nicht blutgruppengleich sind. Diese Übergangslösung birgt die Gefahr, dass der Patient irreguläre Antikörper bildet und es im weiteren Verlauf zu einer Transfusionsreaktion kommen kann.

Umso wichtiger ist es, Tage wie den Welt-Blutspendertag zu nutzen, um die Aufmerksamkeit für die Wichtigkeit von Blutspenden zu erhöhen. Der Tag wurde auch und in erster Linie initiiert, um die Blutspender zu ehren – absolut wichtig und richtig, denn diese Menschen sind wahre Lebensretter.
Die Blutabnhame selbst dauert nur 5-10 Minuten. Ein kleiner Aufwand, wenn man bedenkt, dass man mit nur einer Blutspende bis zu drei Schwerkranken oder Verletzten helfen kann.
Weitere Informationen und Blutspendetermine finden sich auf der Website des DRK-Blutspendedienstes: www.blutspende.de