25. Juni – Welttag der Weißfleckenkrankheit

2011 von Steve Haragadon ins Lebens gerufen, soll dieser Welttag das internationale Bewusstsein für diese Erkrankung schaffen. Lesen Sie hier einen Beitrag von Herrn Dr. Christoph Kuwert, in dem er auch von einer möglicherweise neuen Therapieform berichtet.

Bei der Vitiligo (Weißfleckenkrankheit) kommt es an der Haut zu einem Verlust des Hautpigments Melanin. Unter der Erkrankung leidet ca 1 % der Weltbevölkerung, d.h. ca 75 Millionen Menschen. In der Hälfte der Fälle beginnt die Erkrankung vor dem 20. Lebensjahr. Die Vitiligo kommt gehäuft vor in Assoziation mit Autoimmunerkrankungen wie der Hashimoto-Thyreoiditis, der perniziösen Anämie, dem Typ I Diabetes mellitus, der Alopecia areata und der Addison-Krankheit. 
Neben einer erblichen Veranlagung spielt möglicherweise eine Fehlregulation des Immunsystems eine Rolle.  

Vitiligo ist nicht ansteckend.

Für viele Patienten stellt die Pigmentstörung eine erhebliche kosmetische Beeinträchtigung dar und führt zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität.

Medizinisch gibt es leider bisher kaum Möglichkeiten, die Erkrankung wirksam zu behandeln. Bisherige Standardtherapien beruhen auf einer Aktivierung der Pigmentsystems der Haut mit UV-Licht Bestrahlungen (UV-B 311 nm) mit oder ohne Lichtsensibilisatoren z.B. in Cremeform. Die Ansprechraten sind leider gering, sodass sich viele Patienten unter Berücksichtigung der Nebenwirkungen (erhöhtes Hautkrebsrisiko durch UV Bestrahlungen) gegen eine Therapie entscheiden.

Auf dem amerikanischen Dermatologen Kongress im März 2019 wurde über neue molekulare Therapieansätze berichtet, welche neue Hoffnung für Vitiligo Patienten bergen. So sind als therapeutische Ziele bestimmte Moleküle (Jak Inhibitoren, Interferon gamma Interleukin 15) identifiziert worden, welche bereits in Studien mit viel versprechenden ersten Ergebnissen untersucht werden. Es ist gut vorstellbar, dass wir in naher Zukunft endlich therapeutische Ansätze zur Verfügung haben, um diesen Patienten zu helfen.