ZAHLREICHE ÄNDERUNGEN DES BUNDESGESUNDHEITSMINISTERIUMS SEIT JANUAR WIRKSAM

Die Kinderkrankentage wurden erhöht
Seit dem 1. Januar 2024  stehen Familien pro Kind in den Jahren 2024 und 2025 nun 15 bezahlte Kinderkrankentage zur Verfügung. Für Alleinerziehende erhöht sich der Anspruch entsprechend von 20 auf 30 Tage.

Das Kinderkrankengeld für Begleitpersonen bei stationärem Aufenthalt greift

Seit dem 1. Januar 2024 erhalten Versicherte einen Anspruch auf Kinderkrankengeld, wenn und solange die Mitaufnahme eines Elternteils bei stationärer Behandlung des versicherten Kindes aus medizinischen Gründen notwendig ist.

Die Eigenanteile in der Pflege wurden weiter begrenzt

Pflegebedürftige die vollstationär versorgt werden, kommen ab 1. Januar 2024 noch stärker in den Genuss von Entlastungen. Im ersten Jahr der Heimunterbringung übernimmt die Pflegekasse nun bereits 15 Prozent des pflegebedingten Eigenanteils, den Pflegebedürftige der Pflegegrade 2 bis 5 für Pflege, einschließlich Betreuung und medizinischer Behandlungspflege, im Heim aufbringen müssen. Im zweiten Jahr übernimmt die Pflegeversicherung künftig 30 Prozent, im dritten Jahr 50 Prozent und bei einer Verweildauer von vier und mehr Jahren 75 Prozent des monatlich zu zahlenden pflegebedingten Eigenanteils.

Die Leistungen für die häusliche Pflege sind gestiegen
Auch das Pflegegeld wurde zum 1. Januar 2024 angehoben. Die Beträge, die Pflegebedürftige der Pflegegrade 2 bis 5 für die eigenständige Sicherstellung der Pflege einsetzen – und in der Regel als Anerkennung an pflegende Angehörige weitergeben – steigen um 5 Prozent. Gleichzeitig werden auch die Leistungsbeträge für ambulante Pflegesachleistungen also häusliche Pflegehilfen durch ambulante Pflege- und Betreuungsdienste, um 5 Prozent angehoben.

Das Pflegeunterstützungsgeld für bis zu zehn Tage wurde eingeführt
Wer einen pflegebedürftigen nahen Angehörigen unterstützen muss, hat ab 1. Januar 2024 pro Kalenderjahr Anspruch auf Pflegeunterstützungsgeld für bis zu zehn Arbeitstage je pflegebedürftiger Person.

Weitere Vereinfachungen für Schwerstpflegebedürftige unter 25 Jahren wurden eingeführt
Für pflegebedürftige Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene der Pflegegrade 4 und 5, die das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, traten am 1. Januar 2024 verschiedene Verbesserungen bei der Verhinderungspflege in Kraft: u.a. wird die Höchstdauer auf bis zu acht Wochen pro Kalenderjahr verlängert und die Möglichkeit eröffnet, dass die Mittel der Kurzzeitpflege auch vollständig für die Verhinderungspflege umgewidmet werden können. Außerdem setzt der Anspruch auf Verhinderungspflege früher ein und die Voraussetzung einer sechsmonatigen Vorpflegezeit entfällt.

Die Auskunftsansprüche von Pflegebedürftigen wurden gestärkt
Versicherte können ab 1. Januar 2024 von ihrer Pflegekasse verlangen, halbjährlich eine Übersicht über die von ihnen in Anspruch genommenen Leistungen und deren Kosten zu erhalten. Die Informationen sind dabei so aufzubereiten, dass Laien sie verstehen können. Damit wird es für die Versicherten einfacher, die Leistungen transparent im Blick zu behalten.

Das E-Rezept wurde verpflichtend
Das E- Rezept wurde für alle gesetzlich Versicherten ab dem 1. Januar 2024 zum Standard. Ärztinnen und Ärzte müssen das E-Rezept ausstellen. Patientinnen und Patienten haben dann drei Möglichkeiten, ein Rezept einzulösen: per Stecken der elektronischen Gesundheitskarte in der Apotheke, per Anwendung der E-Rezept-App oder mittels Papierausdrucks.

Die Gesundheits-ID für Versicherte startete
Seit dem 1. Januar 2024 müssen Krankenkassen ihren Versicherten auf Wunsch eine digitale Identität in Form einer Gesundheits- ID zur Verfügung stellen. Die Gesundheits- ID soll einen kartenlosen Zugang zu allen Anwendungen der Telematikinfrastruktur (TI) wie dem E-Rezept oder der elektronischen Patientenakte und weiteren Anwendungen wie zum Beispiel digitalen Gesundheitsanwendungen, Patientenportalen und Terminservices ermöglichen.

Neue Vergütung zur Förderung ambulanter Operationen wurde eingeführt
Um Anreize zu setzen, mehr ambulant zu operieren statt unnötig stationär, führt das BMG per Rechtsverordnung eine neue Vergütungsform ein. Diese spezielle sektorengleiche Vergütung in Form von Fallpauschalen garantiert Vertragsärzten und Krankenhäusern die gleiche Vergütung für bestimmte Eingriffe – egal ob sie ambulant oder stationär durchgeführt wurden. Die Regelung gilt für fünf Leistungsbereiche und trat vorbehaltlich der Verkündung der Rechtsverordnung zum 1. Januar 2024 in Kraft.

Erleichterter Austausch von Kinderarzneimitteln in Apotheken möglich
Apotheken können ohne Rücksprache mit dem verordnenden Arzt bzw. Ärztin Kinderarzneimittel, die nicht verfügbar sind und auf der Dringlichkeitsliste des BfArM geführt werden, gegen ein wirkstoffgleiches Arzneimittel austauschen (Herstellung von Arzneimitteln in der Apotheke und Austausch der Darreichungsform). Dies gilt ab 16. Dezember 2023.

Erweiterte verbindliche Bevorratungspflichten von Arzneimitteln verpflichtend
Um die Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln zu stärken, müssen Krankenhausapotheken und krankenhausversorgende Apotheken ihre Vorräte bei besonders wichtigen Arzneimittelgruppen (parenteral anzuwendenden Arzneimitteln und Antibiotika zur intensivmedizinischen Versorgung) aufstocken. Wenn bei Krebsarzneimitteln ein Engpass absehbar wird, gilt diese Regel auch für Apotheken, die anwendungsfertige Zubereitungen herstellen. Diese Änderungen des Apothekengesetzes und der Apothekenbetriebsordnung trat bereits zum 27. Dezember 2023 in Kraft.

Genderkonforme Beipackzettel wurden eingeführt
Künftig muss Arzneimittelwerbung außerhalb von Fachkreisen die Formulierung „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke“ verwenden. Die Änderung des gesetzlich vorgesehenen Warnhinweises gilt ebenfalls schon seit 27. Dezember 2023 und soll gleichstellungspolitischen Aspekten Rechnung tragen.

Das Organ- und Gewebespenderregister startete am 18.03.2024 schrittweise

Das Register für Erklärungen zur Organ- und Gewebespende nimmt am 18. März 2024 unter www.organspende-register.de seinen Betrieb schrittweise auf. Im ersten Schritt ist es möglich, eine Erklärung zur Organ- und Gewebe­­spende im Register mithilfe eines Ausweisdokuments mit eID-Funktion (z.B. Personalausweis) zu hinterlegen.

Weitere Informationen zu den Änderungen ab 2024  finden Sie hier.

Wichtiges zu den Details des Organ- und Gewebespenderregisters können Sie unter diesem Link abrufen.

Quelle: Bundesgesundheitsministerium

HAMBURG GEHT BEISPIELHAFT VORAN, DAS ÄRZTENETZ MACHT MIT!

Verwelkte Frühjahrsblüher und ihre Zwiebeln sind kein Müll! Warum gibt es heute eine Wegwerf- Mentalität bei den schönen Frühblühern?
 

Für ein wenig Frühling auf der Fensterbank oder dem Balkon werden  schon seit einigen Wochen Frühjahrsblüher im Topf verkauft. Für die Anzucht werden viel Energie, Dünger und auch Pestizide verbraucht. Trotzdem landen die Zwiebeln meist einfach im Müll, Nachhaltigkeit weit gefehlt!

Der BUND in Hamburg bietet nun an, dass man die Zwiebeln an Sammelstellen abgeben kann, die ihnen einen zweiten Frühling im nächsten Jahr schenken.

Blumenzwiebeln sorgen für farbenfrohes und nachhaltiges Grün. Sie sind eine besonders langlebige und wartungsarme Lösung für die Verschönerung unserer Gärten und des öffentlichen Grüns. Durch Verwilderung blühen die Zwiebeln jahrelang. Darüber hinaus tragen viele Blumenzwiebeln zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bei, da sie insektenfreundlich sind. Übrigens eignen sich Blumenzwiebeln auch für die Dachbegrünung.

Bitte schneiden Sie die Zwiebeln nicht ab, sondern pflanzen Sie diese möglichst mit den noch grünen Stängeln und Blättern ein, oder geben Sie sie an folgenden BUNDNaturerlebnisgarten-Standorten ab:

  • Wilhelmsburger Inselpark; Hauland 83
  • Haus der BUNDten Natur im Kellinghusenpark; Loehrsweg 13
  • BUND Hamburg-Geschäftsstelle; Lange Reihe 29
  • Eisen-Jens Wilhelmsburg; Veringstraße 49
  • Bücherhalle Kirchdorf; Wilhelm-Strauß-Weg 2
  • Kinderland Moorburg; Moorburger Elbdeich 249
  • Marcias Blumenerlebnis; Moorburger Elbdeich 387
  • Saatgut-Börse in Winterhude; Bussestraße.

Vor dem Büro stehen Sammelbehälter, in die die Töpfe rund um die Uhr hineingestellt werden können. Wer möchte, kann sie dann einfach mitnehmen.

Machen Sie mit, Pflanzen für den Insektengarten, auch- oder gerade in der Großstadt!

Quelle: MOPO Hamburg

Hamburg wird erste Modellregion für digitale Gesundheit

Die gematik hat dem Bewerber-Konsortium rund um das ÄrzteNetz Hamburg den Zuschlag erteilt. Digitale Anwendungen & Dienste sollen künftig in der Modellregion Hamburg und Umland erprobt und im Praxisbetrieb geprüft werden.

Zusammen mit unseren Partnern freuen wir uns sehr über diesen Erfolg!

Zur Pressemitteilung der gematik

Aktuelles zur Gesundheitspolitik – Streichung der Neupatientenregelung

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

es reicht!!

Der Einsatz der Kassenärztinnen und -ärzten sowie deren Mitarbeiter:innen, ob niedergelassen oder im Krankenhaus, hat in den vergangenen Jahren erschwerend unter Coronabedingungen stattgefunden. Die Art und Weise, wie das Personal im Gesundheitswesen gearbeitet hat, wurde von der Bevölkerung sogar durch tägliches Beifallklatschen gewürdigt. Aber die Coronaprämien gingen nur an einen ausgewählten Personenkreis in Krankenhäusern und Pflegeheimen und wurden im niedergelassenen Bereich oft von den Praxisinhaber:innen aus der eigenen Tasche gezahlt, um die Mitarbeiter:innen zu entlohnen und zu motivieren. Aufgrund der starken Auslastung unserer Praxen und der damit verbundenen langen Wartezeiten für die Patient:innen war das TSVG am 11.5.2019 in Kraft getreten. Mit dieser Maßnahme sollten den Ärzt:innen finanzielle Freiräume geschaffen werden, um mehr Patient:innen behandeln zu können. Durch eine extrabudgetäre Vergütung sollten die Niedergelassenen zur Mehr-Arbeit motiviert werden. Dieses Konzept war gut und richtig und hat zu einer deutlichen Verbesserung der Versorgung von Kassenpatient:innen geführt.  

Außerdem soll in diesem Jahr bei den Budget-Verhandlungen gerademal eine Steigerung von 2% durch die Krankenkassen gezahlt werden, nachdem in den vergangenen Jahren lediglich Null-Runden in der Vergütung galten. Bei den massiv gestiegenen Energie- und Personalkosten ist das ein wirklich schlechter Witz. Zumal der Staat im öffentlichen Dienst teilweise zweistellige Lohnsteigerungen vereinbart, ebenso wie die Gewerkschaften in anderen Arbeitsbereichen. Dadurch wird es für uns immer schwerer, gute Mitarbeiter:innen zu gewinnen, da in Pflege und Gesundheitswesen immer noch deutlich schlechter gezahlt wird als im Verwaltungsbereich. Die jetzige Absicht, uns weiter finanziell herunterzuregulieren, bei gleichzeitig 10%-iger Inflationsrate zeigt, dass es an Verständnis und Realitätsgefühl unseres Gesundheitsministers mangelt, wenn er jetzt die Neupatientenregelung mit ihrer extrabudgetären Vergütung streichen möchte, um die leeren Kassen der Krankenkassen auszugleichen. Das wäre so ähnlich, als wenn einem Fabrikarbeiter der Lohn gekürzt wird, um die gestiegenen Energiekosten seines arbeitgebenden Betriebes auszugleichen. Was soll das?

Wir sollten endlich – so wie in jedem anderen Beruf auch – einen berechtigten, fair ausgehandelten Lohn für geleistete Arbeit erhalten ohne Budgetierung oder Quotierung. Deshalb helft mit, schließt Eure Praxen am Mittwoch, den 5.10.2022 und nehmt stattdessen die Fortbildung für Niedergelassene wahr: „Der Notfall in der Praxis – die Praxis als Notfall„.

Herzlichst Ihr und Euer

Andreas Schüßeler im Namen des Vorstands

Tipps zum Energiesparen

Energiesparen liegt derzeit besonders im Trend – nicht nur um Geld zu sparen, sondern vor allem auch, um das Klima zu schützen. Das gilt sowohl für unsere privaten Wohnräume als auch für unsere Praxen und Arbeitsplätze. Wir haben uns bemüht, für Sie ein paar Tipps zum Energiesparen zusammenzustellen, inspiriert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Kurzfristige Maßnahmen:

  • Raumtemperatur um 1 Grad senken: spart bis zu 6% Verbrauch
  • Heizungen optimal nutzen: nicht durch Möbel oder Vorhänge verdecken und Türen schließen
  • Heizungen regelmäßig entlüften und warten lassen – spart bis zu 15% Energie 
  • Richtig lüften: Fenster für kurze Zeit ganz auf, dann wieder zu anstatt lange auf Kipp 
  • Kaltes Wasser benutzen: zum Händewaschen, vielleicht gelegentlich auch zum Duschen und die Wäsche – wenn möglich – kälter waschen
  • Geräte nicht auf Stand-by: PC-Monitore, Licht und Praxisgeräte über Nacht ausschalten
  • Kühlschrank runterstellen: sieben Grad reichen aus, um Lebensmittel und Getränke verlässlich zu kühlen. Bereits ein Grad hochschalten zahlt sich aus: Das senkt die Stromkosten um sechs Prozent.
  • Beleuchtung: Wenn Sie alte Glüh- und Halogenlampen durch neue LEDs austauschen, können Sie bis zu 80 Prozent des Energieverbrauchs einsparen
  • Strom sparen im Arbeitsalltag: es gilt die Regel: je kleiner desto stromsparender. Computer > Laptop > Tablet. 

Mittelfristige Maßnahmen:

  • Alte Praxisgeräte austauschen: Ältere Modelle mit einer niedrigen Energieeffizienzklasse sind oft echte Stromfresser. Ein Austausch kann ca. 50 bis 70 Euro Stromkosten im Jahr pro Gerät einsparen. Ein Strommessgerät kann dabei helfen, Stromfresser zu identifizieren.
  • Fenster und Türen neu verdichten
  • Installation wassersparender Armaturen und smarter Thermostate
  • Erneuerung des Heizsystems, Umstellung auf erneuerbare Energien – oftmals gibt es dafür sogar Förderung. Eine individuelle Beratung Ihrer Heizungsfirma (am Besten jetzt) kann Ihnen die besten Möglichkeiten für Praxis und Wohnung aufzeigen (eine solche Beratung ist bereits regierungsseitig geplant)
  • Energieberater:in engagieren: spart bares Geld und wird sogar staatlich gefördert

Klimaschutz ist Gesundheitsschutz

“Der Mensch ist nur so gesund wie seine Umwelt” –  so schrieb es kürzlich das Magazin DUP. Was also, wenn sich die Erde verändert? Wenn es wärmer wird und wir von immer mehr Naturkatastrophen heimgesucht werden? Ganz klar – mit jeder Veränderung der Natur verändern sich auch die Lebensbedingungen für den Menschen und so bringt der Klimawandel schon jetzt neue Herausforderungen für die Gesundheitsbranche. Eckart von Hirschhausen machte kürzlich im Ärzteblatt klar: “Als Arzt habe ich gelernt, dass der Mensch maximal 41 Grad Körpertemperatur aushalten kann. Wir hatten letztes Jahr bereits 42 Grad in Deutschland. Es starben Tausende Menschen durch die Hitzewellen, wir bekommen Malaria, West-Nil-Fieber und andere Tropenkrankheiten zurück, und der ganze Wahnsinn der fossilen Brennstoffe von Braunkohle bis Diesel kostet enorm viele Lebensjahre durch den Dreck, den wir einatmen.” 

Diese Annahme lässt sich auch durch Zahlen untermauern:

  • Die Zahl der Todesfälle durch Hautkrebs ist zwischen 2000 und 2020 um 53 Prozent gestiegen
  • 107.000 Menschen wurden durch Flüssigkeitsmangel im Krankenhaus behandelt (2020), davon sind rund 3.300 Personen gestorben (7x mehr als im Jahr 2000) Quelle
  • Umweltverschmutzung fordert neun Millionen Tote pro Jahr Quelle

Klimawandel und steigende Temperaturen führen demnach zu Atemwegserkrankungen, neuen Infektionskrankheiten, Hitzeschlägen sowie Herz-Kreislauferkrankungen. Doch nur die wenigsten Ärzt:innen bilden sich fort im Bereich klimasensible Krankheiten oder passen beispielsweise die Medikamente ihrer Patient:innen an. 

Gleichsam ist die Medizinbranche verantwortlich für 4,4% der weltweiten Emissionen – das ist mehr als die Schifffahrt und der Flugverkehr. Es ist unser aller Aufgabe, daran etwas zu ändern. Jede Idee und jede Handlungsänderung zählt.

Vor kurzem haben wir eine Checkliste gestartet, die darauf wartet, mit ihren Ideen ergänzt zu werden. Gemeinsam für einen gesunden Planeten!

Unsere Klima Checkliste

Ideen müssen nicht groß oder bahnbrechend sein, um einen Beitrag zur Verbesserung des Klimas zu leisten. Jede und jeder kann mit kleinen Schritten anfangen und den eigenen Alltag ein bisschen anpassen. Wir möchten Ihnen gerne solche Ideen für den Alltag mit auf den Weg geben und freuen uns über Ihre Vorschläge, um diese Liste sinnvoll zu erweitern. So kann Stück für Stück eine Checkliste entstehen, die einfache Impulse gibt, um sofort zu starten. Wir freuen uns auf Ihre Ideen!

  1. Ersetzen Sie alle Leuchtmittel Ihrer Praxis durch LED Lampen. 
    Sie sparen 90% Energie und Kosten bei gleicher Helligkeit, die etwa 8-fachen Anschaffungskosten der LED Leuchtmittel werden durch eine 20-fache Lebensdauer mehr als kompensiert.
  2. Reduzieren Sie Ihren Fleischkonsum. 
    Wenn Sie die Fleisch-/Wurstmenge pro Tag von 100g auf 50g reduzieren oder von 7 Tagen nur an 3 Tagen Fleisch konsumieren, sparen Sie etwa 7kg CO2 Äquivalente. 
  3. Fahren Sie Rad anstatt Auto (zur Arbeit).
    Neben dem gesundheitlichen Effekt sparen Sie z.B. bei 10km Fahrstrecke pro Arbeitstag (in 5 Tagen) 8,5kg CO2 Äquivalente.
  4. Hier könnte Ihre Idee stehen…

Zum Errechnen der CO2 Werte haben wir das Klimaretter Tool genutzt. Eine einfache App, mit der Sie Ihre COs Einsparungen tracken können.

Wir für unser Klima: traceless – materials designed for nature

11 Millionen Tonnen Kunststoff landen jedes Jahr in unseren Meeren. Plastik bedroht unsere Unterwasserwelt und in den Mägen unzähliger Vögel findet sich Mikroplastik. Plastik ist hier um zu bleiben, denn der Abbau dauert zum Teil Jahrhunderte. Das muss nicht so sein, denn dieser Industriezweig hat eigentlich mal damit begonnen, „Kunststoff“ aus Naturmaterialien herzustellen. Genau dahin möchte traceless zurück: das Hamburger Start-up hat ein Biopolymer Material erfunden, das sich vollständig wieder abbauen lässt. Das Grundmaterial zur Herstellung sind Agrarabfälle (z.B. pflanzliche Reststoffe aus der Getreideverarbeitung) aus dem Anne Lamp und ihr Team ein Granulat herstellen, das sich wie Kunststoff zu Folien, Hartplastikteilen und Beschichtungen weiterverarbeiten lässt. Das Material hat viele vergleichbare Eigenschaften zu Kunststoffen und lässt sich im Komposthaufen in 2-9 Wochen vollständig zersetzen. Wie Papier, könnten so auch Plastikalternativen wie diese wieder Teil des biologischen Kreislaufs werden. 

Als Kooperationspartner arbeitet traceless derzeit unter anderem mit dem Versandhandel OTTO an kompostierbaren Versand-Tüten. Doch das soll erst der Anfang sein – langfristig könnte das traceless Material an vielen Stellen chemisch hergestelltes Plastik ersetzen. Das wird natürlich auch den Medizinbereich in hohem Maße betreffen: Schutzverpackungen, Behälter oder Einwegprodukte könnten so sukzessive durch natürliche Kunststoffalternativen ausgetauscht werden.    

Mehr Infos zum Unternehmen und Material gibt es auf der Website oder in diesem kurzen Video Clip.

Credits: traceless

17 Nachhaltigkeitsziele der UN 

17 globale Nachhaltigkeitsziele hat die UN aufgerufen, an denen sich Staaten orientieren können und sollen. Aber auch jede:r einzelne und die Wirtschaft ist dazu aufgerufen, Nachhaltigkeit in die Mitte des eigenen Lebens zu holen. Mit unserem Wettbewerb “Wir für unser Klima” möchten wir zuallererst sämtliche Player der Medizinbranche informieren und einladen, den eigenen medizinischen Alltag zu hinterfragen. Hinter den Praxen, Krankenhäusern und Gesundheitsdienstleistern stehen aber auch Millionen Privatpersonen, die im täglichen Handeln etwas verändern können. “Die Agenda 2030 ist ein Fahrplan für die Zukunft. Mit der Agenda 2030 will die Weltgemeinschaft weltweit ein menschenwürdiges Leben ermöglichen und dabei gleichsam die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft bewahren. Dies umfasst ökonomische, ökologische und soziale Aspekte. Alle Staaten sind aufgefordert, ihr Tun und Handeln danach auszurichten.”

Von den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) setzen wir uns insbesondere für folgende ein: 

Ziel 3: Gesundheit und Wohlergehen – Gesundheit und Medizin schließen immer auch Klimaschutz mit ein, denn der Klimawandel ist die große Bedrohung unserer Zeit

Ziel 5: Gleichstellung von Frauen und Männern – Menschen zeichnen sich dadurch aus, was sie tun, nicht durch ihr Geschlecht

Ziel 8: Nachhaltig wirtschaften als Chance für alle – in wirtschaftlichen Überlegungen wollen wir den Klimaschutz priorisieren

Ziel 12: Nachhaltig produzieren und konsumieren – wir möchten wann immer möglich nachhaltig einkaufen und Einwegprodukte vermeiden

Ziel 13: Weltweit Klimaschutz umsetzen – jede:r Einzelne kann mit seinem Verhalten einen Beitrag leisten

Bild Credits: www.bundesregierung.de

Auch wir möchten Verantwortung übernehmen und unseren Beitrag leisten. Machen Sie mit bei unserem Klima Wettbewerb!

Mehr Infos und Erklärungen zu den einzelnen Zielen bieten die Bundesregierung und Vereinten Nationen

Digital AG – wir gestalten die Digitalisierung in Hamburg mit 

Seit einiger Zeit beschäftigt uns nun schon verstärkt das Thema Digitalisierung im ÄrzteNetz. Durch die Corona-Pandemie hat die Medizinbranche einen großen Sprung gemacht und klar ist: für eine effektive und effiziente Medizin müssen die Prozesse in Praxen und Kliniken digitalisiert werden. Viele Institutionen wie die KV, die Ärztekammer oder die gematik sind an diesem Prozess beteiligt. Nur die Ärztinnen und Ärzte – also die, die es betrifft – sind oftmals nicht Teil der Entwicklung. Ständig werden neue Software und Tools vorgeschrieben, doch funktionieren diese selten so, wie es die Mediziner:innen brauchen. 

So entstand die Idee einer Digital AG – wir möchten Ärztinnen aus Praxen und Krankenhäusern zusammenbringen und die Stimme aus der Hamburger Ärzteschaft sein. Wir möchten die Digitalisierung in Hamburg mitgestalten und dafür sorgen, dass der Digitalisierungsprozess für alle Beteiligten besser wird. Dafür wollen wir eng mit H3 (Health Harbor Hamburg) zusammenarbeiten. 

Am 21. April hat sich die Digital AG das erste Mal getroffen mit Entscheidern aus Hamburger Kliniken und IT-Expertinnen. Zu Gast war Lars Gottwald (Leiter Business Teams | gematik), um uns von den Vorhaben der gematik zu berichten. Aktuell ist vorrangig das sichere E-Mail Programm KIM (Kommunikation im Medizinwesen) im Launch. In vielen Praxen ist KIM inzwischen schon installiert und ab Juli sollen eAUs ausschließlich über den KIM Dienst versandt werden. 

Auch die ePA (elektronische Patientenakte) befindet sich bereits im Roll-out und ist – theoretisch – bereits für Patienten nutzbar. Hier mangelt es an geeigneter Software und Information durch die Krankenkassen. Der von der gematik geplante Messenger Dienst TIM ist für 2023 angesetzt. Der Messenger befindet sich aktuell noch in der Entwicklung – die gematik ist hier auf die Mithilfe von Ärztinnen angewiesen, die gemeinsam mit der gematik Use Cases (d.h. Nutzungs-Situationen aus dem Arztalltag) entwickeln.

Das Bild stammt aus einer Präsentaton der gematik

Das zweite Treffen fand am 17. Mai mit einem Vortrag von Dr. Ghislain Kouematchoua (CIO | KV Hamburg) statt. Deutlich wurde hier, dass die KIM Software zwar einsatzbereit ist, bisher aber kaum genutzt wird. Insbesondere in den Krankenhäusern gibt es Probleme mit den Schnittstellen zum Primärsystem und zu anderer Software. Klar wird auch, dass das Identifizieren von Patienten eine große Herausforderung ist. Bisher gibt es keine eindeutige Zuordnungsmöglichkeit und es wird der Wunsch nach einer MPI (Master Patient Identity) gefordert (für 2024 von der gematik geplant). Der Datenschutz ist hier oft im Weg – deswegen soll zu einem der nächsten Treffen der Datenschutzbeauftragte für Hamburg Thomas Fuchs eingeladen werden. Auch die KV plant, Ärztinnen zur Gestaltung der eigenen Plattform einzuladen. Gemeinsam mit der Ärztekammer, Kliniken und Krankenkassen aus Hamburg arbeiten sie außerdem in der Initiative H3 daran Patientinnen und Praxen näher zusammenzubringen. Projekte wie einen ‘Fast Lane Terminpool’ z.B. sollen mithilfe der Töpfe des Krankenhauszukunftsfonds zeitnah umgesetzt werden. 

Die Digital AG denkt über eine sogenannte “Modellregion Hamburg” nachgedacht, bei der Hamburg als Vorreiter für Deutschland neue Software einführen und testen würde, bevor sie in den bundesweiten Roll-out geht. Zunächst aber sollen weitere wichtige Informationen eingeholt werden, um die Situation besser bewerten zu können. Das nächste Treffen der Digital AG ist für Juni angesetzt. Wir halten Sie hier sowie auf LinkedIn auf dem Laufenden.