Medizin erklärt: Strahlentherapie und Sport – Wie passt das zusammen? | Strahlentherapeut Dr. med. Jürgen Heide

Interview mit Dr. Jürgen Heide, Strahlentherapie Harburg und Bergedorf

Herr Dr. Heide, Strahlentherapie gegen Krebserkrankungen und Sport, das passt auf den ersten Blick nicht zusammen: Gehört Bewegung zur Therapie?

Heute erhält rund die Hälfte aller Krebspatienten in Deutschland neben der medikamentösen und chirurgischen Behandlung auch eine Strahlentherapie. Personalisierte Therapien spielen dabei eine immer größere Rolle. Technische Fortschritte wie die Hochpräzisionsbestrahlung, die Berücksichtigung molekularbiologischer Eigenschaften von Tumorzellen oder die Kombination von Strahlentherapie mit der Immuntherapie verbessern die Behandlungsmöglichen immer weiter. Doch wir können noch mehr für unsere Patientinnen und Patienten tun, indem wir auch die positiven Einflüsse einer adäquaten Ernährung und eben von Sport bei der Behandlung berücksichtigen.

Welche Erkenntnisse gibt es über die positiven Effekte von körperlicher Aktivität für Krebspatienten?

Bewegung hält bekannterweise gesund. Aber Sport ist nicht nur ein wesentlicher Baustein der Primärprävention, zahlreiche internationale Studien der letzten Jahre belegen, dass Sport die Krebstherapie unterstützt und die Gefahr des Wiederauftretens der Erkrankung durch Sport verringert werden kann. Bei einer diagnostizierten Krebserkrankung kann körperliche Aktivität die Lebensqualität und den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen und die Heilungschancen erhöhen. Für mich als Strahlentherapeut, der zu einem großen Teil Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankungen behandelt, war es deshalb wichtig, im Rahmen eines umfassenden Therapiekonzepts ein entsprechendes Sportangebot unter dem Motto „Aktiv werden mit Krebs“ anbieten zu können.

Wie haben Sie Ihre Initiative „Aktiv werden mit Krebs“ umgesetzt?

Bei der Hausbruch Neugrabener Turnerschaft (HNT) bin ich mit dieser Idee Anfang 2019 dankenswerterweise auf offene Ohren gestoßen, und die Leiterin des HNT-Gesundheits- und Rehasports, Meike Paul, hat binnen kurzer Zeit ein spezielles Sport- und Bewegungsangebot geschaffen, das sich an Patientinnen und Patienten mit zum Beispiel mit Brust-, Prostata- oder Darmkrebs richtet.

Wie ist das Angebot bei Ihren Patientinnen und Patienten angekommen?

Schon bei der ersten Informationsveranstaltung in meiner Harburger Praxis war das Interesse sehr stark, und auch der gemeinsame Info-Abend mit der HNT war ein großer Erfolg. Das hat deutlich gezeigt, dass sich viele Krebspatientinnen und -patienten nicht nur behandeln lassen möchten, sondern vielmehr ein großes Bedürfnis haben, selber etwas zu ihrer Heilung beizutragen. Teilnehmer an den ersten „Sport mit Krebs“-Kursen berichteten, dass es ihnen nicht nur körperlich, sondern auch psychisch besser gehe. 

Wie steht es aktuell um das Sportangebot für Krebspatientinnen und -patienten?

Die HNT ist hier sehr engagiert und hat mit der Ärztin und Rehasport-Übungsleiterin Kirsten Schiebel zuletzt einen neuen Kurs für Krebsbetroffene eingerichtet, der Mitte Oktober 2020 beginnen sollte. Wegen der Corona-Pandemie und des zweiten Lockdowns sind Sportangebote aber voraussichtlich bis Ende November untersagt. Doch es gibt Online-Alternativen in diesen Zeiten. Während der Corona-Pandemie können sich Krebspatientinnen und -patienten zu Hause unter Anleitung fit halten. Die Deutsche Krebshilfe hat dazu Videos ins Netz gestellt.

Was wünschen Sie sich für Ihre Initiative „Aktiv werden mit Krebs“?

Ganz klar, dass möglichst viele der Praxen und Einrichtungen unseres ÄrzteNetzes ihre Krebspatientinnen und -patienten auf die positiven Effekte von körperlicher Aktivität aufmerksam machen und, wo entsprechende Kurse fehlen, gemeinsame mit ihren lokalen Sportvereinen Angebote in der Nähe initiieren. Auf www.strahlentherapie-harburg.de im Bereich „Aktuelles“ finden alle Interessierten weitere Informationen zu „Aktiv werden mit Krebs“.

Das Interview führte Sabine Glimm für das ÄrzteNetz Hamburg

Dr. med. Jürgen Heide
Facharzt für Strahlentherapie und Palliativmedizin, Strahlentherapie Harburg und Bergedorf
Beisitzer im ÄrzteNetz Hamburg

die Darstellung auch bewegter Strukturen. So schafft es die sog. Cardio-MRT das schlagende Herz darzustellen und Veränderungen der Herzmuskulatur und seiner Durchblutung zu erkennen. Trotz der technischen Fortschritte und immer hochauflösenderer Bilder ist auch für die Kernspintomographie die Gabe von Kontrastmittel (über eine Vene) oftmals nötig, um die jeweilige Fragestellung dezidiert zu beantworten und die Diagnose so einzugrenzen, dass anhand des Untersuchungsergebnisses eine klare Weiterbehandlung möglich ist. Ob und in welchem Umfang ein Kontrastmittel gegeben werden muss, prüft der Radiologe fallbezogen. Die Liegezeit im Kernspintomographen / MRT beträgt etwa 10 – 25 Minuten, je nach untersuchter Region. Patienten mit Implantaten wie beispielsweise Herzschrittmachern können nicht immer im MRT untersucht werden. Bei der Terminvereinbarung sollte also der zugehörige Implantatsausweis vorliegen. CT – Computertomographie Wozu braucht es noch das CT, die „kurze Röhre“, bei so viel Fortschritt in der Kernspintomographie? Auch die Computertomographie behält ihren Stellenwert in der modernen Diagnostik. Die CT ist die modernste Form der Röntgenuntersuchung und ermöglicht ebenfalls hochauflösende und dreidimensionale Bilder, auch größerer Körperabschnitte und dies bei wesentlich kürzerer Untersuchungszeit: in der Regel beträgt die Liegezeit im Gerät weniger als 5 Minuten. Die CT ist somit insbesondere für Notfalluntersuchungen geeignet, beispielsweise zum Ausschluss von Blutungen. Aber nicht nur dort. Eine Domäne der Computertomographie ist die Lungendiagnostik. Die CT ermöglicht hier eine detaillierte Darstellung des Lungengewebes und seiner feinen Strukturen. Auch ist es bei verschiedenen Fragestellungen zur Untersuchung des Bauchraumes angezeigt, eine Computertomographie durchzuführen, beispielsweise beim sog. Tumorstaging; hier können in einer Untersuchung die Lunge und der gesamte Bauchraum erfasst werden. Überall dort, wo eine klassische Röntgenuntersuchung des Knochens nicht ausreicht um eine Fraktur (Knochenbruch) so darzustellen, dass die Therapie entsprechend geplant werden kann, kommt auch hier Computertomographie zum Einsatz. Insbesondere bei der Planung von Operationen und auch nach erfolgten Operationen ist die Computertomographie eine wichtige Methode. Neben der Cardio-MRT leistet auch die Computertomographie einen wichtigen Beitrag zur Herzdiagnostik und ermöglicht eine Darstellung der Herzkranzgefäße. Auch die Computertomographie kommt häufig nicht ohne Kontrastmittel aus. Wie bei der Kernspintomographie wird der Radiologe die Indikation zur Kontrastmittelgabe und zur​

ÄrzteNetz Studie zur SARS CoV-2 Durchseuchung in der ÄrzteZeitung

Wir freuen uns darüber, ankündigen zu können, dass kürzlich ein Artikel zu unserer Studie zur SARS CoV-2 Durchseuchung unter Hamburger Ärzt:innen in der ÄrzteZeitung erschienen ist: https://www.aerztezeitung.de/Nachrichten/Wie-viele-Hamburger-Aerzte-waren-bereits-Corona-positiv-415339.html

Sie finden den Artikel auch unter direktem Link in der ÄrzteZeitung: https://www.aerztezeitung.de/Nachrichten/Wie-viele-Hamburger-Aerzte-waren-bereits-Corona-positiv-415339.html

Unser Förderpartner Arztmobil: ein Aufruf zu Weihnachten

Liebe Netzmitglieder,

die Weihnachtszeit, in der wir alle uns auf eine besinnliche Zeit mit unseren Lieben einstellen, ist auch immer eine gute Zeit, um an all die zu denken, denen es nicht so gut geht. Unser Förderpartner das Arztmobil Hamburg hilft Menschen auf der Straße, die keinen Zugang zu Medizin haben. Diese Woche erreichte uns ein Brief und ein Video von Julia Herrmann, Geschäftsführerin das ArztMobils. Beides möchten wir gerne an dieser Stelle mit Ihnen teilen. Der Aufruf an uns alle in dieser Zeit für das ArztMobil zu spenden, appelliert auch an unser Leistungsvermögen als Ärztenetz: Geben wir in unserer Stadt ein gutes Beispiel und helfen unseren Hamburger Mitbürger:innen!

Medizin erklärt: Gallensteinleiden | Gastroenterologe Dr. med. Thomas Leineweber

Ich habe immer wieder Schmerzen im Oberbauch. Habe ich Gallensteine oder gibt es auch andere Ursachen?

Gallensteine und wo die Galle herkommt

Die häufigste Erkrankung der Gallenblase sind Gallensteine. In den meisten Fällen verursachen die Steine gar keine Beschwerden. Sie werden zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung des Bauches gefunden. Große Steine machen selten Beschwerden, kleine Steine verursachen häufiger Beschwerden, da sie die Gallenblase in Richtung Gallengang verlassen können. Der Gallengang ist schmal und kann dann durch einen Stein verstopfen (s. Abb.). Dies führt zu einer Gelbsucht und oft auch zu heftigen Schmerzen, den Koliken.

Was sind typische Schmerzen bei Gallensteinen?

Ein typisches Anzeichen eines Gallensteinleidens ist die Gallenkolik. Sie entsteht, wenn sich die Gallenblase zusammenzieht, um Gallenflüssigkeit in den Darm abzugeben, jedoch Steine den Ausgang oder den Gallengang versperren. Die Folge sind heftige, krampfartige Schmerzen im Oberbauch, die in Wellen auftreten und bis in den Rücken und die rechte Schulter ausstrahlen können. Häufig kommen Übelkeit und Erbrechen dazu.

Warum entstehen Steine und wer bekommt sie?

Der Gallensaft wird in der Leber produziert und fließt über den Gallengang in den Dünndarm und unterstützt dort die Fettverdauung. Die Gallenblase ist nur ein Zwischenspeicher, sie bildet selbst keine Gallenflüssigkeit.

Die in der Gallenblase gespeicherte Galle liegt dort ruhig, wie in einem Tank. Je nach Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit können sich in der ruhenden Gallenflüssigkeit in der Gallenblase Kristalle bilden. Aus diesen entstehen dann Steine. Das Risiko, Gallensteine zu entwickeln, nimmt ab dem 40. Lebensjahr deutlich zu. Frauen haben häufiger Gallensteine als Männer. Weitere Risikofaktoren sind unter anderem Veranlagung, eine Schwangerschaft, die Einnahme der Antibabypille oder von Hormontabletten in den Wechseljahren, Zuckerkrankheit, starkes Übergewicht und Bewegungsmangel. Aber auch junge und schlanke Menschen können Gallensteine haben.

Achtung Gelbsucht!

Wenn eine Gelbsucht auftritt, ganz gleich ob mit oder ohne Schmerzen ist das immer ein Alarmzeichen. Die Gelbsucht sieht man am frühesten in weißen Anteilen der Augen, später wird die gesamte Haut gelb. Der Urin wird dunkel und der Stuhl hell. Eine Gelbsucht mit oder ohne Schmerzen muss immer zeitnah mit einer Ultraschalluntersuchung des Bauches und gegebenenfalls weiteren Untersuchungen abgeklärt werden.

Vorsicht Bauchspeicheldrüsenentzündung!  

Wenn ein Stein im Gallengang weiter in Richtung Darm wandert, besteht die Möglichkeit, dass er nicht nur den Gallengang, sondern auch den Bauchspeicheldrüsengang blockiert, der gemeinsam mit dem Gallengang in den Darm mündet. Das kann dann zu einer Bauchspeicheldrüsenentzündung führen, die schmerzhaft und gefährlich werden kann.

Welche anderen Ursachen haben Oberbauchschmerzen?

Oberbauchschmerzen sollten immer geklärt werden. Nicht immer sind Gallensteine die Ursache, es kann sich auch um eine Magenerkrankung (Magenschleimhautentzündung mit oder ohne Bakterien), eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse oder um eine Krebserkrankung handeln.

Welche Untersuchungen helfen mir weiter?

Die wichtigste Untersuchung ist der Ultraschall des Bauches. Die Untersuchung ist schmerzlos und kann im Krankenhaus oder bei entsprechender Ausstattung auch in der hausärztlichen Praxis gemacht werden.

Der nächste Schritt sind Magenspiegelung und Endosonographie. Bei beiden Untersuchungen wird nach Gabe eines Schlafmittels ein biegsamer Schlauch durch den Mund in den Magen eingeführt. Von der Untersuchung merkt man wegen des Schlafmittels gar nichts. Die Endosonographie sieht Magenwand, Gallengang und vor allem die Bauchspeicheldrüse in bester Bildqualität. Proben können entnommen werden und Steine im Gallengang, nicht in der Gallenblase entfernt werden.

Eine Computertomographie oder Kernspintomographie sind zur Klärung von Oberbauchschmerzen fast immer unnötig und zu ungenau.

Wenn ich Gallensteine habe, was dann?

Wenn die Gallensteine keine Beschwerden machen und auch nicht den Gallengang verstopfen, können sie in der Gallenblase liegen bleiben, dann muss nichts gemacht werden.

Eine Gallenblase mit Steinen, die Beschwerden macht, muss operiert werden. Die Steine können nicht mit Tabletten aufgelöst werden. Die Operation wird fast immer in Schlüssellochtechnik gemacht und wird sehr gut vertragen. Wenn auch noch Steine im Gallengang sind, werden die mit einem Endoskop meist vor der Operation schon entfernt.

Auch wenn die Gallenblase schon operiert und entfernt ist, können sich später sogar noch nach Jahren im Gallengang neue Steine bilden, die Oberbauchschmerzen verursachen und dann mit einem Endoskop entfernt werden müssen.

Dr. med. Thomas Leineweber MBA
Chefarzt Gastroenterologie/Innere Medizin, DEGUM Stufe 3 Kursleiter Endosonographie

die Darstellung auch bewegter Strukturen. So schafft es die sog. Cardio-MRT das schlagende Herz darzustellen und Veränderungen der Herzmuskulatur und seiner Durchblutung zu erkennen. Trotz der technischen Fortschritte und immer hochauflösenderer Bilder ist auch für die Kernspintomographie die Gabe von Kontrastmittel (über eine Vene) oftmals nötig, um die jeweilige Fragestellung dezidiert zu beantworten und die Diagnose so einzugrenzen, dass anhand des Untersuchungsergebnisses eine klare Weiterbehandlung möglich ist. Ob und in welchem Umfang ein Kontrastmittel gegeben werden muss, prüft der Radiologe fallbezogen. Die Liegezeit im Kernspintomographen / MRT beträgt etwa 10 – 25 Minuten, je nach untersuchter Region. Patienten mit Implantaten wie beispielsweise Herzschrittmachern können nicht immer im MRT untersucht werden. Bei der Terminvereinbarung sollte also der zugehörige Implantatsausweis vorliegen. CT – Computertomographie Wozu braucht es noch das CT, die „kurze Röhre“, bei so viel Fortschritt in der Kernspintomographie? Auch die Computertomographie behält ihren Stellenwert in der modernen Diagnostik. Die CT ist die modernste Form der Röntgenuntersuchung und ermöglicht ebenfalls hochauflösende und dreidimensionale Bilder, auch größerer Körperabschnitte und dies bei wesentlich kürzerer Untersuchungszeit: in der Regel beträgt die Liegezeit im Gerät weniger als 5 Minuten. Die CT ist somit insbesondere für Notfalluntersuchungen geeignet, beispielsweise zum Ausschluss von Blutungen. Aber nicht nur dort. Eine Domäne der Computertomographie ist die Lungendiagnostik. Die CT ermöglicht hier eine detaillierte Darstellung des Lungengewebes und seiner feinen Strukturen. Auch ist es bei verschiedenen Fragestellungen zur Untersuchung des Bauchraumes angezeigt, eine Computertomographie durchzuführen, beispielsweise beim sog. Tumorstaging; hier können in einer Untersuchung die Lunge und der gesamte Bauchraum erfasst werden. Überall dort, wo eine klassische Röntgenuntersuchung des Knochens nicht ausreicht um eine Fraktur (Knochenbruch) so darzustellen, dass die Therapie entsprechend geplant werden kann, kommt auch hier Computertomographie zum Einsatz. Insbesondere bei der Planung von Operationen und auch nach erfolgten Operationen ist die Computertomographie eine wichtige Methode. Neben der Cardio-MRT leistet auch die Computertomographie einen wichtigen Beitrag zur Herzdiagnostik und ermöglicht eine Darstellung der Herzkranzgefäße. Auch die Computertomographie kommt häufig nicht ohne Kontrastmittel aus. Wie bei der Kernspintomographie wird der Radiologe die Indikation zur Kontrastmittelgabe und zur​

Medizin erklärt: In der Röhre – CT oder MRT | Radiologe Dr. med. Martin Simon

Was ist was und wann brauchen wir es? Eine Orientierungshilfe für Patienten

„Doch, ja, ich war schon mal in der Röhre.“ Ein Satz, den man häufig hört im Anamnesegespräch oder bei der Terminvergabe. „Die Röhre“, ein häufig gebrauchtes Synonym im Alltag für … ja, für was eigentlich? CT oder MRT? Gemeint ist immer eine dieser beiden sog. Schnittbilduntersuchungen. Aber ob man sich als Patient immer genau erinnert, was schon einmal wo gemacht wurde und ob man auch alle Unterlagen aufbewahrt hat? Was häufig hilft im Gespräch, ist der direkte Vergleich: das CT (Computertomographie) ist die „kurze Röhre“, das MRT (Kernspin / Magnetresonanztomographie) ist die „lange Röhre“.

MRT – Kernspintomographie

Der Begriff „lange Röhre“ hält jedoch unnötig an dem Vorurteil fest, das Kernspin sei riesig, eng und dunkel. Die Kernspintomographie arbeitet mit Magnetwellen und kommt völlig ohne Röntgenstrahlen aus. Dieser technische Fortschritt kommt jedoch nicht ohne Physik aus. Der Patient wird zur Untersuchung im Gerät gelagert und um die zu untersuchende Region (z.B. das Knie oder der Kopf) werden Messspulen gesetzt, die zur Erstellung der hochauflösenden und detaillierten Bilder nötig sind. Ganz frei liegt man also nicht, aber nicht für alle Untersuchungen muss der Patient vollständig in „der Röhre“ gelagert werden. Moderne Bauweisen ermöglichen Untersuchungen in wesentlich kürzeren und offeneren Geräten, so dass ein freierer Blick in beide Richtungen möglich ist.

Was kann die MRT untersuchen? Es gibt Kernspinaufnahmen des gesamten Körpers, die sog. Ganzkörperkernspintomographie für spezielle Fragestellungen. Meist erfolgt jedoch die gezielte Untersuchung eines Gelenkes, eines Organes oder einer bestimmten anatomischen Region wie z.B. des Halses. Ein großer Vorteil der Kernspintomographie liegt darin, verschiedene Gewebestrukturen detailliert und in verschiedenen Ebenen darzustellen. Bei Untersuchungen von Gelenken können so auch kleine Knorpelschäden oder Bandstrukturen erkannt werden. Ebenso können Veränderungen der Muskulatur und Sehnen genau diagnostiziert werden. Auch die Untersuchung der Wirbelsäule, des Rückenmarks und des Gehirns ist eine Domäne der Kernspintomographie und ermöglicht eine differenzierte Darstellung auch feiner Hirnstrukturen und der Hirngefäße. Ebenso ist eine umfangreiche Diagnostik der verschiedenen Bauch- und Beckenorgane möglich; selbst eine präzise Diagnostik des Dünndarmes (MRT Sellink) kann durchgeführt werden.

Eine Besonderheit ist​ die Darstellung auch bewegter Strukturen. So schafft es die sog. Cardio-MRT das schlagende Herz darzustellen und Veränderungen der Herzmuskulatur und seiner Durchblutung zu erkennen. Trotz der technischen Fortschritte und immer hochauflösenderer Bilder ist auch für die Kernspintomographie die Gabe von Kontrastmittel (über eine Vene) oftmals nötig, um die jeweilige Fragestellung dezidiert zu beantworten und die Diagnose so einzugrenzen, dass anhand des Untersuchungsergebnisses eine klare Weiterbehandlung möglich ist. Ob und in welchem Umfang ein Kontrastmittel gegeben werden muss, prüft der Radiologe fallbezogen. Die Liegezeit im Kernspintomographen / MRT beträgt etwa 10 – 25 Minuten, je nach untersuchter Region. Patienten mit Implantaten wie beispielsweise Herzschrittmachern können nicht immer im MRT untersucht werden. Bei der Terminvereinbarung sollte also der zugehörige Implantatsausweis vorliegen.

CT – Computertomographie

Wozu braucht es noch das CT, die „kurze Röhre“, bei so viel Fortschritt in der Kernspintomographie? Auch die Computertomographie behält ihren Stellenwert in der modernen Diagnostik. Die CT ist die modernste Form der Röntgenuntersuchung und ermöglicht ebenfalls hochauflösende und dreidimensionale Bilder, auch größerer Körperabschnitte und dies bei wesentlich kürzerer Untersuchungszeit: in der Regel beträgt die Liegezeit im Gerät weniger als 5 Minuten.

Die CT ist somit insbesondere für Notfalluntersuchungen geeignet, beispielsweise zum Ausschluss von Blutungen. Aber nicht nur dort. Eine Domäne der Computertomographie ist die Lungendiagnostik. Die CT ermöglicht hier eine detaillierte Darstellung des Lungengewebes und seiner feinen Strukturen. Auch ist es bei verschiedenen Fragestellungen zur Untersuchung des Bauchraumes angezeigt, eine Computertomographie durchzuführen, beispielsweise beim sog. Tumorstaging; hier können in einer Untersuchung die Lunge und der gesamte Bauchraum erfasst werden.

Überall dort, wo eine klassische Röntgenuntersuchung des Knochens nicht ausreicht um eine Fraktur (Knochenbruch) so darzustellen, dass die Therapie entsprechend geplant werden kann, kommt auch hier Computertomographie zum Einsatz. Insbesondere bei der Planung von Operationen und auch nach erfolgten Operationen ist die Computertomographie eine wichtige Methode. Neben der Cardio-MRT leistet auch die Computertomographie einen wichtigen Beitrag zur Herzdiagnostik und ermöglicht eine Darstellung der Herzkranzgefäße. Auch die Computertomographie kommt häufig nicht ohne Kontrastmittel aus. Wie bei der Kernspintomographie wird der Radiologe die Indikation zur Kontrastmittelgabe und zur Untersuchung selbst individuell prüfen. Insbesondere der verantwortungsvolle Umgang mit Röntgenstrahlung, mit der die CT-Untersuchung methodisch bedingt arbeitet, steht im Fokus. Wie bei jeder Röntgenuntersuchung nehmen sowohl der behandelnde Arzt als auch der Radiologe selbstverständlich eine Abwägung von Nutzen und Risiko vor und beraten den Patienten bei allen Fragen zu diesem Thema.

Neben der reinen Diagnostik unterstützen beide Methoden verschiedene diagnostische und therapeutische Eingriffe. Hierzu gehören sowohl die gezielte Schmerztherapie der Wirbelsäule (sog. PRT im CT) als auch die bildgestützte Biopsie (Gewebeentnahme) oder die Markierung von Tumoren vor Operationen, entweder mittels Computertomographie oder auch in der MRT, wie dies beispielsweise bei bestimmten Tumoren der Brust der Fall ist.

Eine weitere Methode ist die MR-Athrographie, bei der bildgesteuert ein Kontrastmittel direkt in das Gelenk eingebracht wird und so die ohnehin hohe Auflösung bei der Gelenk- und Bänderdiagnostik noch verbessert. Beide Methoden – die „kurze“ (CT) und die „lange“ (MRT) Röhre – haben ihren individuellen Stellenwert in der modernen Diagnostik. Um Verwechslungen und insbesondere unnötige Doppeluntersuchungen zu vermeiden, sollte jeder Patient auch für sich – und trotz der selbstverständlichen Dokumentation beim Arzt – notieren, welche Untersuchung wann und wo erfolgte und die Aufnahmen und Befunde aufheben.

Im ÄrzteNetz Hamburg finden sich insgesamt 16 radiologische Mitgliedspraxen. Eine Übersicht findet sich hier auf der Homepage im „Patientenbereich“, weitere Auskünfte erteilt die Geschäftsstelle. Alle Radiologinnen und Radiologen des ÄrzteNetzes Hamburg stehen ihren Patienten und den Ärzten der weiteren Mitgliedspraxen bei der Auswahl der richtigen „Röhre“ selbstverständlich beratend zur Verfügung.

Dr. med. Martin Simon
Facharzt für Radiologie, stellv. Geschäftsführer der Radiologischen Allianz und Vorstandsmitglied im ÄrzteNetz Hamburg

die Darstellung auch bewegter Strukturen. So schafft es die sog. Cardio-MRT das schlagende Herz darzustellen und Veränderungen der Herzmuskulatur und seiner Durchblutung zu erkennen. Trotz der technischen Fortschritte und immer hochauflösenderer Bilder ist auch für die Kernspintomographie die Gabe von Kontrastmittel (über eine Vene) oftmals nötig, um die jeweilige Fragestellung dezidiert zu beantworten und die Diagnose so einzugrenzen, dass anhand des Untersuchungsergebnisses eine klare Weiterbehandlung möglich ist. Ob und in welchem Umfang ein Kontrastmittel gegeben werden muss, prüft der Radiologe fallbezogen. Die Liegezeit im Kernspintomographen / MRT beträgt etwa 10 – 25 Minuten, je nach untersuchter Region. Patienten mit Implantaten wie beispielsweise Herzschrittmachern können nicht immer im MRT untersucht werden. Bei der Terminvereinbarung sollte also der zugehörige Implantatsausweis vorliegen. CT – Computertomographie Wozu braucht es noch das CT, die „kurze Röhre“, bei so viel Fortschritt in der Kernspintomographie? Auch die Computertomographie behält ihren Stellenwert in der modernen Diagnostik. Die CT ist die modernste Form der Röntgenuntersuchung und ermöglicht ebenfalls hochauflösende und dreidimensionale Bilder, auch größerer Körperabschnitte und dies bei wesentlich kürzerer Untersuchungszeit: in der Regel beträgt die Liegezeit im Gerät weniger als 5 Minuten. Die CT ist somit insbesondere für Notfalluntersuchungen geeignet, beispielsweise zum Ausschluss von Blutungen. Aber nicht nur dort. Eine Domäne der Computertomographie ist die Lungendiagnostik. Die CT ermöglicht hier eine detaillierte Darstellung des Lungengewebes und seiner feinen Strukturen. Auch ist es bei verschiedenen Fragestellungen zur Untersuchung des Bauchraumes angezeigt, eine Computertomographie durchzuführen, beispielsweise beim sog. Tumorstaging; hier können in einer Untersuchung die Lunge und der gesamte Bauchraum erfasst werden. Überall dort, wo eine klassische Röntgenuntersuchung des Knochens nicht ausreicht um eine Fraktur (Knochenbruch) so darzustellen, dass die Therapie entsprechend geplant werden kann, kommt auch hier Computertomographie zum Einsatz. Insbesondere bei der Planung von Operationen und auch nach erfolgten Operationen ist die Computertomographie eine wichtige Methode. Neben der Cardio-MRT leistet auch die Computertomographie einen wichtigen Beitrag zur Herzdiagnostik und ermöglicht eine Darstellung der Herzkranzgefäße. Auch die Computertomographie kommt häufig nicht ohne Kontrastmittel aus. Wie bei der Kernspintomographie wird der Radiologe die Indikation zur Kontrastmittelgabe und zur​

Präanalytik – So bekommen Sie richtige Testergebnisse

Liebe Praxen,

weiterhin können Präsenzveranstaltungen nur eingeschränkt stattfinden. Auf Fortbildungen sollen Sie deshalb nicht verzichten. Frau Kurschat (Lehr-MTA, Labor Dr. Fenner und Kollegen) und Frau Miersch (Leitende MTA Mikrobiologie, Labor Dr. Heidrich und Kollegen) haben ein weiteres Video für Sie aufgenommen, dieses Mal zum Thema „Präanalytik“. In dem Video geht es um wichtige Regeln und Prozesse bei Blut- und anderen Probeentnahmen, die für valide Untersuchungsergebnisse beachtet werden müssen.

Wenn Sie Fragen zu den Inhalten haben, nutzen Sie gerne die Kommentarfunktion unterhalb dieses Beitrags. Wir werden die Fragen dann entsprechend weiterleiten und beantworten.

Ihr ÄrzteNetz

20 Jahre ÄrzteNetz Hamburg – wir feiern Jubiläum

Liebe Netzmitglieder,

2020 sollte eigentlich das Jahr unserer 20-jährigen Jubiläumsfeier werden, doch manchmal kommen die Dinge anders als geplant. So musste auch unsere Feier – wie so vieles in diesem Jahr – verschoben werden.  

Die Feier holen wir zum 25. Jubiläum nach! Bis dahin möchten wir es nicht versäumen einmal darüber zu sprechen, was uns als ÄrzteNetz Hamburg in den letzten 20 Jahren gelungen ist.

Im Jahre 2000 als ÄrzteNetz Nordwest gegründet, hat sich unser Verein in den Folgejahren des Bestehens auf das Hamburger Stadtgebiet ausgeweitet und ist seit der kürzlich erfolgten Fusion mit dem PraxisNetz Süderelbe nun nahezu in ganz Hamburg vertreten. Seit dem Gründungsjahr können wir mit nunmehr 361 Mitgliedern bestehend aus Haus- und Fachärzt*Innen, Einzel- und Gemeinschaftspraxen, Krankenhäusern, Gesundheitszentren, Apotheken und weiteren in der Medizinbranche Tätigen stolz behaupten, dass es uns gelungen ist, ein funktionierendes, sich gegenseitiges unterstützendes und sogar freundschaftliches Netz zu spinnen.

Gemeinsam mit unseren aktiven Mitgliedern und dem engagierten Vorstandsteam stehen wir ein für die Förderung einer qualitativ hochwertigen wohnortnahen haus- und fachärztlichen Patientenversorgung. Um dieses übergeordnete Ziel zu verfolgen, verbünden wir uns für die Interessen der niedergelassenen selbstständigen und freien Ärzt*Innen und kooperieren mit Krankenhäusern und Gesundheitszentren. Und das weiterhin als eigenständiger und finanziell unabhängiger Verein.

Wir unterstützen unsere Mitglieder mit Qualitätszirkeln, einem facharztübergreifenden Terminpool, Gratis-Fortbildungen und Einkaufsgemeinschaften, handeln Kooperationen aus und binden die Mitglieder in unsere digitalen Kommunikationskanäle mit ein – hoffentlich bald auch in Form von Webinaren. Neben der Vernetzung von Kolleg*Innen bieten wir damit in vielerlei Hinsicht einen echten Mehrwert für die Mitgliedschaft. Wir arbeiten stetig daran, zeitgemäße Lösungen für die Belange unserer Mitglieder zu finden und stehen ihnen als vertrauensvoller Partner zur Seite.

Auch wenn 2020 nicht das Jahr der großen Veranstaltungen ist, möchten wir Ihnen für Ihre Mitgliedschaft und Mitarbeit danken. Wir freuen uns über Ihre Beteiligung.

Unser ÄrzteNetz Hamburg e.V.

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Überblick zum ÄrzteNetz Hamburg e.V.

Entwicklung des ÄN

  • 2000 gegründet als ÄrzteNetz Hamburg Nordwest, seit 2007 eingetragener Verein
  • 2010 Gründung der Tochtergesellschaft GfgA (Gesellschaft für geschäftliche Aktivitäten) zur Verbesserung der Handlungsoptionen des ÄN
  • 2011 Einrichtung einer Notfallpraxis des ÄN im Albertinen-Krankenhaus, wirtschaftlicher Betrieb bis Ende 2014, da KV-veranlasste Schließung
  • 2011 umbenannt in ÄrzteNetz Hamburg e.V.
  • Seit 2017 über 300 Mitglieder
  • 2019 Innovation der Außendarstellung des ÄN auf digitaler Basis (Homepage, soziale Medien, Newsletter für Mitglieder rein digital jede Woche)
  • 2020 Fusion mit dem PraxisNetz Süderelbe (PNS)

Zweck und Ziele im Netzverbund

Interessengemeinschaft niedergelassener selbstständiger und freier Ärzt*Innen in Hamburg

Förderung einer qualitativ hochwertigen wohnortnahen haus- und fachärztlichen Patientenversorgung

Förderung der sektorenübergreifen Kooperation mit Krankenhäusern und Gesundheitsdienstleistern

Aktuelle Mitgliederzahlen

  • Mitgliederzahl Stand August 2020: 361 Mitglieder
  • 201 Haus- und Fachärzt*Innen fast aller Fachrichtungen in 148 Einzel- und Gemeinschaftspraxen, 8 Krankenhäuser, 9 Gesundheitszentren, mehrere Apotheken, mehrere Physiotherapiepraxen, ein Akustiker, Sanitätshaus, Orthopädie-Schuhhäuser, mehrere Pflegedienste, ein Senioren- und Pflegeheim, eine Firma für Qualitätsmanagement, einen qualifizierten Krankentransport
  • Außerdem 130 außerordentliche Mitglieder (dazu zählen Kolleginnen und Kollegen großer Gemeinschaftspraxen, die mehr als vier selbstständige Partner haben sowie angestellte Ärzt*Innen)   

Typische Merkmale unseres ÄrzteNetzes

  • Gesundheitszentren des ÄNHH in den Hamburger Stadtteilen zur flächendeckenden Netzpräsenz für Ärzte und Patienten
  • Vertretung für die Netzmitglieder in Standesorganisationen, Fachausschüssen und Beiräten von KV und Ärztekammer
  • Qualitätszirkel (auch fachübergreifend) für die Ärzt*Innen
  • Terminpool zur facharztübergreifenden Patientenzuweisung mit kurzen Wartezeiten
  • Service Hotline für Patienten 24 Stunden am Tag an 365 Tagen im Jahr
  • Gratis-Fortbildungen für medizinisches Personal und Ärzt*Innen
  • Einkaufsgemeinschaft zum günstigen Einkauf des Praxisbedarfs
  • Kooperationen mit Banken und Unternehmen außerhalb des Netzes zum wirtschaftlichen Nutzen der Mitglieder
  • Ablehnung rein gewinnorientierter MVZs mit nichtmedizinischen Investoren
  • Förderung der digitalen Kommunikation innerhalb des Netzes
  • Förderung der Präsenz des ÄN und seiner Mitglieder in den sozialen Medien
  • Einjährige Förderung einer von den Mitgliedern gewählten karitativen Einrichtung

ÄrzteNetz….for Eritrea

Im Juni 2020 wurde wie vereinbart das Förderprojekt des ÄrzteNetz mit der medizinischen Hilfsorganisation ‚for Eritrea‘ – zur Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens und der öffentlichen Gesundheitspflege in Eritrea – nach einem Jahr beendet.

Frau Dr. Graubner (Vorstandsmitglied bei ‚for Eritrea‘) wurde nun von Dr. Andreas Schüßeler (Vorsitzender des ÄrzteNetz) der gut gefüllte Kasten mit dem Inhalt der Spendendosen aus den Arztpraxen der Netzmitglieder übergeben. Neben diesem Beitrag hoffen wir, dass viele Netzmitglieder in Eigenregie an die Organisation gespendet haben, um die Gesundheitsfürsorge für Mütter, Kinder und Frauen in Eritrea zu verbessern und auf diese Weise die Ausbildung des medizinischen Personals in Eritrea zu fördern.  

Wir möchten nicht versäumen, mit nachstehender Kontoverbindung noch weitere Helfer für eine Spende zu motivieren:


For Eritrea e.V.
(Medical Support in Partnership)
Deutsche Bank Hamburg
IBAN: DE22 2007 0024 0337 8247 00

Spendenprojekt 20/21 ArztMobil – Interview mit Julia Herrmann

Wir haben Julia Herrmann getroffen – Geschäftsführerin des ArztMobils, unser neues Spendenprojekt – und haben ihr ein paar Fragen zum Projekt gestellt und auf welche Hilfe das ArztMobil gerade am meisten angewiesen ist.

ÄN: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, das ArztMobil ins Leben zu rufen?

JH: Ende 2016 halfen einige Mitarbeiter vom ArztMobilHamburg bei einem Projekt mit, welches Lebensmittel, Kleidung und Hygieneartikel in der Innenstadt verteilte. Wir sahen, dass die Bedürftigen teilweise in einem schlechten gesundheitlichen Zustand waren und fingen an, in Hauseingängen die Menschen medizinisch zu versorgen. Dies war auf Dauer keine Lösung, da kein Schutzraum vorhanden war, der Privatsphäre bot. So kam die Idee auf, eine mobile Praxis zu organisieren, welche wir in einem Maskenmobil fanden. Dieser Bus ist ausgestattet mit Schubladen, Regalen und kleinen Schränken, die wir nutzen konnten, um die medizinische Ausstattung zu verstauen.

ÄN: Wie wird das ArztMobil unter den Betroffenen angenommen?

JH: Das ArztMobil wird von Anfang an gut angenommen. Doch es brauchte einige Zeit, bis es sich unter den Patienten herumsprach. Das Team musste sich das Vertrauen erarbeiten, da Scham oft eine große Rolle spielt. Während unserer Arbeit stellten wir fest, dass eine Sprechstunde parallel zu einer Essensverteilung von Vorteil ist, da die Menschen dadurch leichter zu erreichen sind. Fürsorge und Respekt den Patienten gegenüber steht bei uns an erster Stelle.

ÄN: Inwiefern hat sich die Lage sich zu Corona-Zeiten verändert? 

JH: Wir haben als Team beschlossen, die Sprechstunden an den Wochenenden und Feiertagen weiter aufrecht zu erhalten. Viele Ganztagesstätten und Projekte mussten aufgrund von Corona vorerst schließen. Für unsere Patienten und uns war die Zeit wirklich schwierig, da auch die medizinische Versorgung kaum aufrecht zu erhalten war und die Vermittlung an andere Projekte nicht mehr möglich war. Zusätzlich hatten die Bedürftigen kaum zu essen, da Flaschen sammeln, betteln sowie der Verkauf von Hinz und Kunzt nicht mehr möglich war.

Hinzu kam, dass die Beschaffung von Schutzmaterialien sehr schwer war. Inzwischen hat sich die Situation entspannt, medizinische Versorgung findet auch in anderen Projekten wieder statt.

ÄN: Welche Art von Hilfe benötigen Sie (gerade) am meisten?

JH: Da unser Projekt sich rein aus Spenden finanziert, sind wir auf Sach-und Geldspenden angewiesen. Verbandsmaterialien, Wundauflagen, Desinfektionsmittel, Rollstühle, Unterarmgehstützen sind immer knapp und dadurch willkommene Spenden. Sachspenden können direkt über mich unter julia@arztmobilhamburg.org oder unter 0173-9897208 gemeldet werden. Auch freuen wir uns immer über tatkräftige Mithilfe, insbesondere von Ärzten oder medizinischem Fachpersonal, im Team.

Spendenkonto:
ArztMobil Hamburg gUG (haftungsbeschränkt)
IBAN: DE92201900030019626100
BIC: GENODEF1HH2 (Hamburger Volksbank)
Verwendungszweck: ,,Spende ArztMobil Hamburg“

(Wird eine Spendenbescheinigung gewünscht, bitte die Adresse auf
dem Überweisungsträger vermerken)

Lehrvideo: Hygiene in der Arztpraxis

Liebe Praxen,

wir freuen uns, Ihnen ein weiteres kurzes Lehrvideo präsentieren zu dürfen, das unter maßgeblicher Federführung vom Labor Dr. Heidrich und Kollegen entstanden ist. Dieses Mal sprechen wir über die wichtigsten Hygiene Regeln im Praxisalltag. Teilen Sie es gerne unter Ihren KollegInnen und MitarbeiterInnen.

Wenn Sie Fragen zu den Inhalten haben, nutzen Sie gerne die Kommentarfunktion unterhalb dieses Beitrags. Wir werden die Fragen dann entsprechend weiterleiten und beantworten.

Ihr ÄrzteNetz