25. April – Welt-Malaria-Tag 2019

Obwohl die Zahl der jährlich an Malaria neu Erkrankten rückläufig ist, gehört diese durch Stechmücken übertragene tropische Erkrankung mit 211 Millionen Erkrankten weltweit zu den häufigen auch tödlich verlaufenden Infektionserkrankungen. In 91 Ländern dieser Erde muss man auch als Europäer und Tourist mit Malaria rechnen. 14 Länder in Zentralafrika und Indien melden 80% aller Malaria Todesfälle. Aber auch andere tropische Regionen dieser Erde, die oft auch beliebte Reiseziele sind, zählen zu den Malaria-Risikogebieten. Daher sollte eine Malariaprophylaxe bei Reisen in diese Länder genauso wenig fehlen wie eine umfassende medizinische Beratung. Das ÄrzteNetz hilft hier gerne.

Dr. Thomas Fenner
Facharzt für Mikrobiologie und Laboratoriumsmedizin, Infektiologie, Umweltmedizin, ABS Experte
Labor Dr. Fenner & Kollegen MVZ

17. April – Welttag der Hämophilie

Seit 1989 gibt es diesen Tag, der an die Bluterkrankheit erinnern soll.

Hämophilie ist eine Erbkrankheit, bei der die Blutgerinnung gestört ist. Das Blut aus Wunden gerinnt nicht oder nur langsam.

Hämophilie – die Neigung zu Blutungen, die „Krankheit der Könige“ – so genannt, weil sie in vielen Europäischen Herrscherfamilien gehäuft vorkommt. Die Königsfamilien heirateten untereinander und somit wurden die Gendefekte, die zur Erbkrankheit der Hämophilie führten, immer wieder an die Nachkommen weitergegeben.

Es gibt viele Formen der Hämophilie. Am bekanntesten ist die Hämophilie A, bei der der Gerinnungsfaktor mit der Nummer 8 (VIII) zu wenig gebildet wird. Durch diesen Mangel wird bei einer Verletzung das zum Wundverschluss notwendige Blutgerinnsel nicht oder ungenügend gebildet, der Betroffene kann verbluten.

Durch Mutationen, die zu Defekten in der Erbanlage führen, können bestimmte Gerinnungsfaktoren nicht ausreichend gebildet werden. Besonders häufig tritt der Mangel an Faktor 8 auf. Dieser wird über das Geschlechtschromosom X vererbt. Da Männer nur ein X-Chromosom besitzen und damit einen Erbdefekt mit einem gesunden Chromosom nicht kompensieren können, betrifft diese Erkrankung eigentlich auch nur Männer. Früher, als es noch nicht so gute Behandlungsmöglichkeiten mit künstlichen Faktoren gab, war die Lebenserwartung der Menschen mit einer Hämophilie deutlich niedriger.

Übrigens: Eine leichte Gerinnungsstörung, zum Beispiel bei einem leichten Mangel des sogenannten von-Willebrand-Faktors (die häufigste vererbte Gerinnungsstörung auf der Welt), kann im Alter sogar von Vorteil sein, weil man einfach nicht so leicht einen Herzinfarkt oder Schlaganfall bekommen kann.

Menschen, die unter Nasenbluten leiden, die leicht blaue Flecken bekommen oder bei denen es immer lange dauert, bis es nach einer leichten Verletzung aufhört zu bluten, sollten sich vor einer  Operation untersuchen lassen.

Es gibt sogar richtige Gerinnungsspezialisten, die Hämostaseologen, bei denen sich Patienten Rat holen können. Aber eigentlich kann jeder Arzt – natürlich auch die Ärzte in unserem ÄrzteNetz – die notwendigen Laboruntersuchungen veranlassen, um herauszufinden, ob eine angeborene Hämophilie vorliegt.

Bleiben Sie gesund!

Dr. Jens Heidrich

10 Jahre Terminpool

Im Juni 2019 kann das ÄrzteNetzHamburg auf einen ganz besonderen Termin zurückblicken. Am 30.6.2009 war es die HNO Praxis Eidelstedter Platz, die den ersten Termin über den Terminpool des ÄrzteNetzes (damals noch Ärztenetz Hamburg Nordwest) buchte. Die Praxis vermittelte damals einen Patienten an Dr. Carsten Timm von der OrthoGroup.

Mit der Einführung des Terminpools war das ÄrzteNetz seiner Zeit weit voraus. Der Terminpool wurde in Zusammenarbeit zwischen dem Ärztenetz Hamburg e.V. und Thomas Liebhoff – EDV Beratung auf Basis der Software L39.Components entwickelt.

Die Grundidee des Terminpools besteht darin, dass die einzelnen Mitglieder eines Verbundes (hier die Praxen des ÄrzteNetzes) freie Termine anbieten, damit andere Mitglieder diese für ihre Praxen nutzen können. Die Termine müssen dabei nicht einzeln erfasst werden, sondern können auf einem System von hinterlegten Informationen für jede Praxis automatisch und individuell berechnet und angeboten werden. Der Terminpool kann für die übergreifende Vergabe von Terminen bei geschlossenen Benutzergruppen, wie zum Beispiel Ärztenetzen, eingesetzt werden. Die Software ist sehr gut konfigurierbar, so dass sich die Module leicht an verschiedene Anforderungen anpassen lassen.

Seit dem Jahr 2015 sollen Kassenpatienten nicht länger als vier Wochen auf einen Arzttermin warten müssen, so die Anforderung des Gesetzgebers. Der Bundesrat hat im April 2019 das sogenannte Terminservice-Gesetz verabschiedet. Damit sollen gesetzlich Versicherte schneller an einen Arzttermin kommen als dieses bislang möglich war. Wenn ein Hausarzt seinem Patienten einen dringenden Facharzttermin vermittelt, bekommt er dafür künftig einen Bonus. Der behandelnde Facharzt erhält eine Vergütung außerhalb seines Budgets. Bei Vermittlung durch eine Terminservicestelle kommen die Mediziner zusätzlich in den Genuss eines nach Wartezeiten gestaffelten Zuschlags.

Die heute durch den Gesetzgeber geschaffenen Regelungen konnten durch das ÄrzteNetz bereits vor 10 Jahren umgesetzt werden. Einmal mehr zeigt sich heute, dass das ÄrzteNetzHamburg schon damals mit seiner visionären Idee auf dem richtigen Weg war. Nicht nur den Mitgliedern des ÄrzteNetzes brachte der Terminpool in den letzten Jahren Vorteile. Mittlerweile wurden über den Terminpool des ÄrzteNetzes mehr als 10000 Termine vereinbart und umgesetzt. Das bedeutet, dass pro Woche ca. 20 Termine vergeben werden konnten. Dieses stellt eine Erleichterung für die Patienten dar. Einerseits entfällt die oft aufwendige Terminsuche und andererseits kann die notwendige medizinische Versorgung und der Behandlungsverlauf optimiert und beschleunigt werden. Mit den Mitgliedern des ÄrzteNetzes steht dem überweisenden Arzt ein Pool von qualifizierten Partnern für die Folgetermine zur Verfügung. Der Patient profitiert also doppelt, indem er einen Termin bekommt und sich die Suche nach entsprechenden Fachärzten erspart.

Im Zusammenhang mit den neuen gesetzlichen Forderungen bringt der Einsatz der Terminpoolsoftware viele Vorteile. Die Anforderungen an eine Termingarantie innerhalb von 4 Wochen oder kürzer kann problemlos umgesetzt werden. Für die Umsetzung der Vorgaben des Terminservice-Gesetzes ist der Terminpool das optimale Werkzeug. Unabhängig von den Terminservicestellen kann der Arzt in seiner eigenen Praxis Patienten mit Terminen bei Facharztkollegen versorgen. Diese stehen über den Terminpool zur Verfügung. Die Patienten verlassen also direkt nach dem Arzttermin die Praxis mit einem entsprechenden Facharzttermin und müssen ihrerseits nicht mehr selbst aktiv werden. Ebenso ist es natürlich möglich Kooperationspartner wie Krankenkassen oder Terminservicestellen in den Terminpool einzubinden. Damit stehen die eigenen Termine in erweitertem Rahmen zur Verfügung.

Weitere Informationen zum Terminpool und zur Software L39.Components finden Sie unter l39.liebhoff.de.

Datenschutz bei uns

Seit Mai 2018 gilt die neue Datenschutz-Grundverordnung. Das ÄrzteNetzHamburg hat rechtzeitig alle Weichenstellungen vorgenommen, damit Ihre Daten bei uns sicher sind.

Jetzt, ein Jahr später, greifen wir das Thema erneut auf und werden im Juni an zwei Tagen Fortbildungen zum Thema „Ein Jahr neue DSG-VO“ durchführen. Wir starten am 19.06.19 mit dem praxisnahen Seminar „Datenschutz für Mitarbeiter von (Zahn-) Arztpraxen“. Am 20. Juni wird es im Rahmen unseres Qualitätszirkels ÄrzteNetz einen Fortbildungsabend geben, der das Thema aus drei Richtungen angeht: Es findet die rechtliche Seite Beachtung, versicherungstechnische Aspekte werden angesprochen und ein IT-Spezialist wird von kritischen Infrastrukturen und Angriffen aus dem Cyberraum berichten.
Einladungen gehen Ihnen rechtzeitig zu.

Welt-Parkinson-Tag

Seit 1997 wird am 11. April dieser fortschreitenden neurologischen Erkrankung gedacht: Morbus Parkinson

Unser Mitglied Priv.-Doz. Dr. med. Michael Rosenkranz, Chefarzt der Klinik für Neurologie und medizinische Frührehabilitaion Albertinen-Krankenhaus, Ärztlicher Direktor der Albertinen-Krankenhaus/Albertinen-Haus gGmbH, gibt hier einen kurzen Überblick über das Krankheitsbild.

Die Parkinson-Krankheit ist eine sehr häufige neurologische Erkrankung, die v.a. durch Einschränkungen der Beweglichkeit mit Muskelsteifigkeit, Zittern und Fallneigung gekennzeichnet ist. Weltweit erkranken rund zwei Prozent der Bevölkerung im Alter von über 60 Jahren. Aufgrund der zunehmend alternden Bevölkerung wird sich die Zahl der Betroffenen in den nächsten 10 Jahren fast verdoppeln.

Die Parkinson-Krankheit führt aufgrund ihrer vielfältigen Symptome zu Einschränkungen in vielen Lebensbereichen und damit zur Beeinträchtigung der Lebensqualität. Durch eine frühzeitig eingeleitete, individuell für jeden Patienten zusammengestellte moderne Therapie lassen sich die Parkinson-Symptome in der Regel sehr gut behandeln – oftmals über Jahre oder sogar Jahrzehnte. So können die Selbstständigkeit und die Lebensqualität meist lange erhalten bzw. verbessert werden.

Für besonders schwer betroffene Patienten oder Patienten in fortgeschrittenen Erkrankungsstadien ist gelegentlich eine stationäre Behandlung im Krankenhaus notwendig, um durch eine Neueinstellung der Medikamente und intensive nicht-medikamentöse Maßnahmen mit Krankengymnastik, Logopädie, Ergotherapie u.a. den Gesundheitszustand bestmöglich zu verbessern. Durch diese sogenannte Parkinsonkomplexbehandlung kann häufig ein drohender Verlust der Selbständigkeit abgewendet und damit die soziale Teilhabe der Betroffenen erhalten werden.

Priv. – Doz. Dr. Michael Rosenkranz, Albertinen-Krankenhaus Hamburg